Ziele des Projekts

Zwischenbericht zum Projekt

1. Zwischenbericht 2015-16 als PDF

2. Zwischenbericht 2016 als PDF

3. Zwischenbericht 2016-2017 als PDF

4. Zwischenbericht 2017 als PDF

5. Zwischenbericht 2018 als PDF

 

„Streuobst – Projekt zum Erhalt alter Obstsorten“

Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine Reutlingen ruft zur Mithilfe auf – Erfassungszeitraum 2015-2016

Mit dem seit Jahrzenten andauernden, dramatischen Rückgang unserer Obstwiesenbestände geht auch der Verlust vieler Obstsorten einher. Über die Jahrhunderte haben unsere Vorväter eine außerordentliche Vielfalt verschiedener Sorten selektiert. So sind viele regionale Besonderheiten wie z.B. der Uracher Bergapfel entstanden – Sorten, von denen heute teilweise nur noch einige wenige Exemplare vorhanden sind. Viele der damals selektierten Sorten sind heute bereits unwiederbringlich verschwunden, denn jeder gefällte Baum kann der letzte dieser Sorte gewesen sein, ohne dass es jemand gewusst hat. Darum ist es im Grunde bereits „fünf nach zwölf“ und allerhöchste Zeit, diesen Verlust zu stoppen.

Ein Gewinn für die Gütlesbesitzer
Im Rahmen der Streuobstkonzeption des Landes Baden-Württemberg hat der KOV Reutlingen nun ein Projekt zum Erhalt alter Landsorten beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz beantragt und auch eine Förderzusage erhalten. Das Projekt hat das Ziel, das Sorten-Wissen aller Bürger im Landkreis Reutlingen abzufragen und dieses kostbare Wissen den nachfolgenden Generationen zu erhalten. Die gewonnenen Informationen werden wissenschaftlich ausgewertet. Seltene Sorten werden dann im Rahmen eines Vermehrungsprojekts gesichert und wieder zurück in die angestammte Gemarkung geführt. Somit können auch Sie als Baumbesitzer wieder vom Wissen aller Streuobstbewirtschafter profitieren.

Jeder Baum ist von Interesse!
Neben den seltenen und vom Verschwinden bedrohten Sorten sind aber durchaus auch die häufig vorkommenden Sorten interessant. Eine Übersicht über diese Sorten und deren Verteilung im Landkreis kann dazu genutzt werden, um z.B. für die Produktion sortenreiner Spezialitäten einen hochpreisigen Rohstoff zu liefern. Auch über diesen Weg fließt Wissen an Sie als Baumbesitzer zurück.

Wie Sie wollen!

Der KOV Reutlingen hat für das Sortenerhaltungsprojekt mehrere Möglichkeiten geschaffen, wie das vorhandene Wissen an zentraler Stelle zusammenfließen und ausgewertet werden kann:
Über die Webseite www.sortenerhalt.de kann jeder Bürger sein Wissen eintragen. Dabei ist es unbedeutend, ob jemand einen „Allerweltsapfel“ oder eine Rarität einträgt. Die so gewonnenen Daten werden vertraulich behandelt und gelangen nicht an die Öffentlichkeit. Die Dateneingabe erfolgt anonym.

Die Fragebögen werden auch in allen Rathäusern ausgelegt und können auch dort wieder abgegeben werden. Alternativ können Sie diesen auch auf dem Postweg oder per e-mail an die Geschäftsstelle des KOV Reutlingen, Gartenstraße 49,72764 Reutlingen, T.Tschersich@Kreis-Reutlingen.de, senden.
Sortenmeldungen können auch, unter Angabe der Flurstücksnummer und des Gewannes telefonisch unter Tel: 07121 / 480 3319 gemacht werden.

Helfen Sie mit, diesen unermesslich wertvollen Schatz auch für die nachfolgenden Generationen zu sichern!


Kontakt

Landratsamt Reutlingen –
Kreisamt für nachhaltige Entwicklung
Gartenstr. 49
72764 Reutlingen

Tel. 07121/480-3319
Fax 07121/480-1834
E-Mail: T.Tschersich@kreis-reutlingen.de

Entstehung der Sortenvielfalt

Die meisten Sorten entstanden aus Zufallssämlingen, die entweder im Wald oder in Hecken gefunden wurden.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde von 4.500 offiziell beschriebenen Sorten ausgegangen. Gezielte Kreuzungen gab es erst ab 1900.
Wirtschaftlich motivierte Bestrebungen zur Sortenreduktion- und vereinheitlichung sowie Umveredlungs- und Rodungsaktionen führten dann aber dazu, dass eine Vielzahl der ursprünglichen Sorten heute als verschollen gilt.